Freitag

Signachi und wieder Tiflis

Nach dem grossen Erfolg diverser Federweisserabende in Leipzig beschlossen wir, der hiesigen Weinernte beizuwohnen. Wein wird in Georgien ueberwiegend im Suedosten, nahe der Grenze zu Aserbaidschan angebaut, in kleinerem Massstab aber im ganzen Land. Nach der Weinlese wird der Wein dann von den weinbauenden Georgiern an die restlichen Georgier verkauft, damit alle Bewohner des Landes am Volkssport des Kelterns und Gaerens teilhaben koennen.

Wir schliefen auf Empfehlung der Tiflisser Wirtin bei einem Winzer mit Familie in der Toskana Georgiens (unsere Benennung, hier nennt man lieber die Toskana das "Signachi Italiens"). Das Haus wurde bzw. wird dabei in durchaus interessanter Reihenfolge ausgebaut (zunaechst den Keller vor das Haus in Hanglage anbauen, dann einen Balkon drauf, anschliessend irgendwo mal streichen, im naechsten Jahr den Balkon verglasen, irgendwann den Keller renovieren, bis dahin ihn aber schon vermieten), wobei ich, um diesem Spektakel einmal hautnah beizuwohnen fuer uns spontan ein Zimmer im staubigen Keller buchte.

Die Stadt wird zur Zeit auf Geheiss des Praesidenten ausbebaut. Dabei kommt es zu der fuer Georgier ungewoehnlichen Arbeitsteilung von 3 Arbeitenden zu 2 Zuschauern. (Zitat Reisefuehrer: The main spectator sport, apart from watching other people at work, is soccer.)

Von Signachi aus fuhren wir mit dem Vater des Wirtes, bzw. dem Winzer persoenlich in die Richtung des Hoehlenklosters David Karechia. Unterwegs nahmen wir noch einen Blick auf eine bunte Gruppe Popen sowie einen Schluck heiliges Wasser in Ninotsminda mit, schlugen dabei das Angebot einer jungen Georgierin auf ein swimming in holy water aus, um dann nach einer Stunde Fahrt durch die Wueste das Kloster zu erreichen.



Das Wuestenkloster / Hoehlenkloster / Wuestenhoehlenkloster / Hoehlenwuestenkloster liegt dabei auf einem Kamm, der wie eine riesige Mauer inmitten der Wueste die Grenze zum Nachbarn Aserbaidschan bildet und geht zurueck auf den heiligen David Karechia, auf den in diesem Land allerlei zurueckgeht, der hier aber scheinbar ungefaehr seit dem 6. Jahrhundert begraben liegt, und hier mit der Idee, in Wuestenhoehlen einzusiedeln, reussierte. Statt weiterer Erlaueterungen einfach noch ein paar Bilder:


1 Kommentar:

Kaiser Wilhelm II hat gesagt…

Warum habt ihr das "Swimming in holy Water" ausgeschlagen?
Hat die Faustin wieder mit der Entschuldigung "Kalte Füße" ein weiteres heiliges Wasser verschmäht? (Sergeijew Possad)
*Hmpf*